Eine Degen-Stock-Garnitur sowie ein Hirschfänger: im 18. Jahrhundert war ein solches Ensemble für die galante Ausstattung eines Regenten unverzichtbar. Diese raffinierten Objekte wurden von japanischen Kunsthandwerkern für den europäischen Markt hergestellt.
Das Besondere an dieser Garnitur: sie ist in der anspruchsvollen, in Japan entwickelten so genannten Shakudo-Technik hergestellt. Sie zeichnet sich durch die charakteristische schwarz-goldene Farbpalette aus. Die erhabenen schwarzen Partien zeigen typisch japanische Motive: Blütenzweige, Landschaften, Vögel und plastische Drachenköpfe.
Exotische Materialien sind als Bezüge für den Stock und die Scheiden verarbeitet: Haihaut und Rochenhaut. Die dekorative Musterung wurde durch eine geschickte Kombination aus Zierschliff und Urushi-Lack erzielt. Die Verbindung bekannter europäischer Formen von Stock, Degen und Hirschfänger mit der aparten und zugleich fremdartigen japanischen Gestaltung machte sie zu begehrten Galanteriewaren. Diese Stücke waren vermutlich Geschenke des russischen Zaren Peter des Großen an August den Starken.
Die holländische Ostindien-Kompanie exportierte japanische Shakudo-Objekte nach Europa. Auf deren Werft in Amsterdam arbeitete Peter der Große 1697 an einem Schiff. Das in unmittelbarer Nähe liegende große Lager der Kompanie mit seinem breiten Warensortiment dürfte den wissbegierigen Zaren fasziniert und inspiriert haben.
Weitere Medien
- Ort & Datierung
- Japanisch. Um 1700.
- Material & Technik
- Holz, Haifisch- oder Schlangenhaut (?) geschliffen; Knauf und Zwinge: Kupferlegierung (Sawasa/Shakudo), geschnitten und punziert, teils vergoldet, schwarzer Lack.
- Dimenions
- Gesamtlänge 104,5 cm Knauf Länge 5,5 cm Durchmesser 2,9 cm Gewicht 184 g
- Museum
- Rüstkammer
- Inventarnummer
- i. 0505