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#641

Steinschlosspistole / Paar Steinschlosspistolen

August, Polen, König (1670-1733) | Eigentümer
Casin, Jean (1646-1649 tätig) | Büchsenmacher

02:05

Die Waffen in dieser Vitrine stammen aus dem persönlichen Besitz Augusts des Starken. Mit Ausnahme der Pistolen gelangten die Stücke nach seinem Tod aus der Königlichen Garderobe in die Rüstkammer.

Den Degen mit dem um den Griff geschlungenen Portepee aus einem goldenen Band mit einer Quaste ließ sich August der Starke speziell für den glanzvollen Truppenaufzug beim Zeithainer Lager 1730 anfertigen. Nach dem Ende des Großen Nordischen Krieges hatte sich der König intensiv der Verbesserung der Bewaffnung und Ausstattung seiner Armee gewidmet. Mit einer grandiosen Truppenschau vor zahlreichen geladenen europäischen Fürsten präsentierte August 1730 die militärische Stärke und Leistungsfähigkeit seiner Armee in Manövern, gefolgt von großartigen Festlichkeiten.

Der Infanteriedegen in der Mitte hat eine reich dekorierte Klinge, die damaszierten Stahl imitiert. Sie trägt ein bekröntes Monogramm: FAR - Fridericus Augustus Rex, welches den kurfürstlichen Namen Friedrich August mit dem königlichen Namen August II. vereint. In den Klingendekor sind, wie auch bei dem Kavalleriedegen in Vitrine 9, zwei Sprüche in lateinischer und französischer Sprache integriert.

Das goldbestickte Wehrgehänge aus Wildleder gehörte zu einem militärischen Rock Augusts des Starken. Wehrgehänge wurden, wie das gezeigte, mit einem Gurt um die Taille oder an einem breiten Band über der Schulter getragen. Das mit feinen Gold- und Silbereinlagen verzierte Pistolenpaar brachte der junge August von seiner Kavalierstour durch Europa aus Paris mit. Es sind die frühesten französischen Steinschlosspistolen in der Rüstkammer. Der Herrscher soll sie - wie das Inventar besagt - „selbst geführet" haben.

Material & Technik
Lauf Eisen, gebläut und goldtauschiert; Schloss blankeisern, geschnitten und graviert; Schaft Nussbaumholz mit Silberdrahteinlagen; Montierung Silber, gegossen, graviert; Ladestock Holz, Silber.
Museum
Rüstkammer
Ort & Datierung
Paris. Zwischen 1646 und 1649.
Inventarnummer
J 0665
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