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#639

Hofdegen zur Hut- und Degengarnitur von Zar Peter I. von Rußland

Peter, Russland, Zar (1672-1725) | Schenker
August, Polen, König (1670-1733) | Beschenkter

02:27

In dieser Vitrine sehen Sie Waffen von August dem Starken, Peter dem Großen und Karl XII., drei wichtigen Protagonisten des Großen Nordischen Krieges. Ab 1700 kämpften Sachsen-Polen, Russland und Dänemark gegen Schweden um die Vorherrschaft im Ostseeraum. In der Rüstkammer wurden die hier gezeigten Waffen als Memorialobjekte dauerhaft präsentiert. August der Starke ließ zudem Figuren mit Lebendmasken seines Freundes und Verbündeten Peter dem Großen und seines größten Feindes Karl XII. neben seiner Krönungsfigur aufstellen. Dies noch zu Lebenszeiten der beiden.

Links in dieser Vitrine sehen Sie einen Degen, dessen Gefäß mit Stahlrosetten im Diamantrosenschliff dekoriert ist. Zwei Jahre vor Beginn des Großen Nordischen Krieges im Jahr 1698 trafen sich August der Starke und Peter der Große erstmals persönlich. Zur Bekräftigung ihrer Freundschaft tauschten die beiden zukünftigen Verbündeten Hut und Degen miteinander. Der Hut des Zaren gilt heute als Kriegsverlust.

Der große Kavalleriedegen Augusts des Starken in der Mitte hat eine reich dekorierte Klinge, die damaszierten Stahl imitiert. Sie trägt das bekrönte Monogramm FAR für ‚Fridericus Augustus Rex’. Das Portepee aus goldenem Band mit einer Quaste diente einem berittenen Kämpfer zum Festhalten der Waffe.

Die Objekte auf der rechten Seite und auf dem Boden der Vitrine gehörten ursprünglich dem schwedischen König Karl XII. Den Kavalleriedegen und das Wehrgehänge sandte er im Anschluss an die Schlacht bei Kliszów in Polen 1702 an August den Starken. Dabei erlitt die sächsisch-polnische Armee eine schwere Niederlage. Das Pistolenpaar führte Karl XII. 1718 bei der Belagerung von Frederikshall in Norwegen mit sich, wo er tödlich verletzt wurde. 1721, als der Nordische Krieg zu Ende ging, bekam August der Starke dieses Pistolenpaar von einem schwedischen Offizier überreicht.

Ort & Datierung
Westeuropäisch. Vor 1698.
Material & Technik
Dreikantklinge Eisen, gekehlt, geätzt; Gefäß Messing gegossen und vergoldet, Stahlauflagen mit Rosenschliff, Fassungen Silber, Silberdrahtwicklung verdrillt und geflochten.
Dimenions
Gesamtlänge 99,4 cm Klinge 83 cm Gewicht 630 g
Museum
Rüstkammer
Inventarnummer
XIV 0005
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Eingeschränkte Netzwerkverbindung