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Einführung - Fait à Paris. Die Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof

Fait à Paris. Die Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof

Im Zuge der Rekonstruktion der Paraderäume, die Sie gerade betreten haben, erfolgte die Erforschung und anschließend die Restaurierung des ursprünglich zugehörigen Mobiliars. Unter den Künstlern, die diese Objekte geschaffen haben, taucht ein Name mit besonderer Häufigkeit auf: Jean-Pierre Latz (1691-1754) - einer der wichtigsten Pariser Kunsttischler in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Kurzer Exkurs: Jean-Pierre Latz – ein deutscher Kunsttischler in Paris

Johann Peter Latz, 1691 im Kurfürstentum Köln geboren, ging wie viele deutsche Tischler nach Paris, wo in einigen Vororten – insbesondere dem Faubourg Saint Antoine - die Zunftregeln außer Kraft gesetzt waren und das eigene Können den Erfolg bestimmte. Obwohl er bereits 1719 nach Paris gekommen war, wurde er erst Ende der 1730er Jahre konkreter greifbar. Nach seiner Naturalisierung als Franzose 1736, dem Erwerb eines königlichen Privilegs, das ihm neben einem klangvollen Titel vor allem bei Steuern und Zöllen Vergünstigungen brachte und einer sehr vorteilhaften zweiten Heirat – beides 1739 –  entwickelte er sich zu einem der führenden Pariser Kunsttischler. Neben dem polnisch-sächsischen Hof kauften auch die Agenten Friedrichs des Großen von Preußen und Louise Elisabeth von Bourbon-Parma bei ihm. Als er 1754 starb, hinterlässt er eine große Werkstatt, die von seiner Witwe, bis zu deren Tod 1756 weitergeführt wurde.Kurzer

Die Erschließung des einzigartigen Dresdner Bestandes
Als sich im Zuge der Auseiandnersetzung mit den für das Paradeappartement vorgesehen Stücken herauskristallisierte, dass das Kunstgewerbemuseum noch viele weitere Stücke aus der Werkstatt von Latz besitzt - tatsächlich ist es das weltweit größten Konvolut - , gab dies den Startschuss für ein umfangreiches Forschungs- und Resaturierungsprojekt. Bisher war dieser Bestand nur wenigen Experten bekannt, da die meisten Objekte beschädigt und nicht ausstellungsfähig waren. Durch die in den letzten sechs Jahren erfolgten Konservierungen und Restaurierungen können die Möbel nun wieder präsentiert werden. Das erste Mal geschah dies im Rahmen der Sonderausstellung "„Fait à Paris“ (19.10.2024 - 02.02.2025), welche gleichzeitig auch die erste Ausstellung weltweit war, die sich Jean-Pierre Latz gewidmet hat. Sie sehen hier nun noch einige Teile dieser Sonderausstellung mit allen Objekten die Latz zugeschrieben werden, die aber historisch nicht Teil der Ausstattung der Paraderäume waren. Auch in den Paraderäumen finden sie noch weitere seiner Werke: es handelt sich um die großen Uhren, die meist paarweise in allen Räumen zu finden sind.

Sie können hier in diesem Multimedia-Guide unter den folgenden acht Nummern vertiefende Informationen zu den Objekten der Interimspräsentation abrufen. Darunter auch Videos, welche die Herstellung der Stücke schematisch erläutern.

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