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Aktenschrank (Cartonnier)

Der Cartonnier besteht aus dem Unterschrank (Bout de bureau) und dem Aufsatz zur Ablage von Papier (Serre-papier). Er beeindruckt durch seine freiplastisch ausgearbeitete Skulptur des Chronos, dem Herrscher der Zeit, der seinen Fuß auf Tiara und Krone stützt und damit zeigt, dass kirchliche und weltliche Macht vergänglich sind. Das Marketeriebild des Unterschrankes ist das Ergebnis einer Umarbeitung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Der Cartonnier ist erstmals 1768 im Inventar des Taschenbergpalais belegt, wo er in „Ihro Königl. Hoheit der Churfürstin Bibliothec“, also der Bibliothek der Kurfürstin Maria Antonia Walpurgis von Sachsen (1724–1780) gemeinsam mit einem Bureau Plat Aufstellung fand. Auf Maria Antonia Walpurgis als Besitzerin verweist auch ein Prägestempel mit ihren Initialen „MA“ auf der Rückseite des Cartonniers. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts kann das Möbel dann im sogenannten Secundogenitur Palais nachgewiesen werden.

In Schloss Sanssouci in Potsdam hat sich ein sehr ähnliches Möbel erhalten, das der preußische König Friedrich II 1746 in Paris hatte kaufen lassen.

Objektangaben:

Cartonnier
Konstruktionsholz: Eiche
Marketerie: Königsholz (Dalbergia cearensis), Satinholz/Satiné rubane (Brosimum rubescenc), Nussbaum (Innenseite), Amarant (Peltogyne spp.), Mahagoni (an der Raute an den Seitentüren), Ostindisches Satinholz (chloroxylon swietenia, spätere Ergänzung)
Beschläge: Messing, feuervergoldet
Maße: H:
239,5 x B: 96 x T: 51 cm  
Inv.Nr. 37655

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