Im Vergleich zu den beiden anderen Dresdener Pendule aux biches Gruppen (Track 6203) differiert dieses Ensemble in eingen wesentlich Punkten im. Abweichungen zeigen sich zum einen bei den Materialien, die für die Konstruktion verwendet wurden. Gleichzeitig unterscheiden sich auch die Marketerien einigen Details deutlich. Die Summe der Unterschiede deutet sehr auf eine andere Werkstatt hin. Mehrere Indizien sprechen dafür, dass Bernard I van Risamburgh (kurz BVRB I,1670–1738), der aufgrund der Erwähnung der entsprechenden Gussmodelle in seinem Todesinventar als Schöpfer des Modells der Pendule aux biches gilt, auch Urheber dieses Ensembles sein könnte. Ein wichtiges Indiz ist die Verwendung von Nussbaum als Konstruktionsholz. An mehreren Möbeln Bernard I van Risamburghs ist der bewusste Einsatz von Nussbaum als Blindholz feststellbar. Für Latz ist dies anhand der bisher für ihn gesicherten Objekte sowie in Hinblick auf die im Todesinventar erwähnten Hölzer seiner Werkstatt untypisch. Seine bevorzugten Konstruktionsmaterialien waren Eiche sowie Nadelholz.
Objektinformation
wohl Bernard I van Risamburgh (kurz BVRB I,1670–1738)
Paris, vor 1738
Konstruktion: Eiche, Nussbaum (Piedestal), Nadelholz (Piedestal)
Marketerie: Schildpatt, Messing, Ebenholz
Beschläge: Messing, mis en couleur d’or-Verfahren
Fronttür: Glas
Kunstgewerbemuseum, Inv.Nr. 37668-1 + 37668-2