Weitere Medien
Das Piedestal und das Glockendach gehörten bis zum Zweiten Weltkrieg zu einem im kleinen Ballsaal des Residenzschloss aufgestellten Ensemble der sogenannten Apollo-Pendulen auf Piedestalen mit Rosettenbeschlag. Ursprünglich gab es von diesem Uhren-Model sogar vier Ensembles. Zwei in Marketerie mit Schildpattgrund (première partie, dazu Track 6207) und mit Messingfond und farbigen Einlagen. Das Quartett war 1768 aus dem Nachlass des Grafen Brühl gekauft worden. Das farbige Paar war 1925 getrennt worden, als im Zuge der Abfindung des ehemaligen sächsischen Königshaus nach dessen Abdankung nach dem 1. Weltkrieg, auch Kunstwerke abgegeben worden sind. Die hier ausgestellten Teile gehören zu dem Ensemble dass beim Freistaat Sachsen verblieben war.
Die Marketerie des Piedestals zeigt ein subtiles Farbspiel. Wie auch bei der farbigen Chronos-Pendule im 1. Vorzimmer, finden sich hier neben den weiß schimmernden Einlagen aus Perlmutt, milchig weiße Blüten, die aus dem Mineral Selenit geschnitten sind. Ein Material, das für farbige Boulle-Marketerie sonst bisher nicht nachgewiesen ist.
Objektinformation
Jean-Pierre Latz
Paris, um 1739
Konstruktion: Eiche, Nadelholz (Piedestal)
Marketerie: Schildpatt, Messing, Ebenholz, ebonisiertes Laubholz, Horn (farbig unterlegt), Perlmutt, Selenit
Beschläge: Messing, feuervergoldet
Maße Piedestal: H: 175,5 x B: 73 x 3T:9 cm