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Obwohl das Uhrgehäuse nur noch fragmentarisch erhalten ist und auch die ursprünglich sehr zur Pracht des Objektes beitragende Feuervergoldung nicht mehr vorhanden und wahrnehmbar ist, hat dieses Kunstwerk immer noch eine starke Aura und visuelle Kraft.
Das historische Foto zeigt die Uhr in ihrem ursprünglichen Zustand. Die Figur des Apolls, die Leuchterarme sowie der mit Boulle-Marketerie eingelegte Sockel zählen zu den Verlusten. Ursprünglich maß sie ca. 2,40 m - eine unglaubliche Dimension für ein Messingguss-Objekt. Es gibt nur wenige vergleichbare Kunstwerke. Von den Palmenstammuhren sind überhaupt nur die beiden in Dresden erhaltenen Ausformungen bekannt - zu dem ausgestellten Stück gibt es ein Pendant, das derzeit im Depot aufbewahrt wird.
Die Zuschreibung an Latz geht auf einen Eintrag in dessen Todesinventar von 1754 zurück: „Eine Palme als Pendule, …, als Modell dienend“. Das Gewicht wird mit 230 Livre - ca. 113 kg - angegeben, was auf ein enorm großes Modell schließen lässt. Es wird vermutet, dass es zur Ausformung dieser Pendule diente.
Kaum vorzustellen, dass diese Uhr einst eine ähnliche goldglänzende und fein ziselierte Oberfläche hatte, wie sie die Beschläge an den anderen Möbeln zeigen. Die starke Hitze während des Bombardements im Februar 1945 schädigte das Stück extrem.
Objektinformation
Jean-Pierre Latz (zugeschrieben)
Uhrwerk: Gault A Paris, nur noch Zifferblatt vorhanden
Paris, um 1750
Messingguss, feuervergoldet, Email
Maße:H: 186 x B: 52 x T:29 cm
Kunstgewerbemuseum, Inv.-Nr. 52901