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#108

Kuh aus dem Film "Die Bewährungsfrist"

DEFA-Studio für Trickfilm Dresden (1955-1991) | Filmgesellschaft
Später, Walter (1925-) | Puppengestalter

02:22

Hier siehst Du die Kuh „Flora“ aus „Die Bewährungsfrist“ (DDR, 1961), einem bekannten Handpuppenfilm der DEFA (Deutsche Film-Aktiengesellschaft). Im Film vernachlässigt Melker Peter die Kühe der Produktionsgenossenschaft und bevorzugt seine Privatkuh Rosa. Als er schließlich vorschlägt, die genossenschaftlichen Kühe schlachten zu lassen, nehmen die Tiere das Recht selbst in die Hand: Unter der Leitung von Flora und dem Schwein Jolanthe klagen sie Peter vor einem Tiergericht an. Nach einer Bewährungsfrist ändert Peter sein Verhalten und wird doch noch zu einem vorbildlichen Melker.

Die DEFA

Die DEFA wurde 1946 gegründet und hatte ihren Hauptsitz in Potsdam-Babelsberg. Ab 1955 war sie jedoch auch hier in Dresden vertreten: Im ehemaligen Tanz- und Speiselokal „Zum Reichsschmied“ in Dresden-Gorbitz entstand das DEFA-Studio für Trickfilme. Dieses Studio produzierte bis 1992 rund 950 Animationsfilme, die sowohl in der DDR als auch international Anerkennung fanden. Besonders bekannt ist die DEFA für ihre Kinderfilme, die oft auf Märchen, Sagen oder Kinderbüchern basierten. Diese Filme sind ein wichtiger Teil der deutschen Filmgeschichte und prägen das kulturelle Erbe der Region bis heute.

Politische Themen in DEFA-Filmen

Neben ihrem Unterhaltungscharakter griffen einige DEFA-Filme aktuelle gesellschaftliche und politische Themen auf. „Die Bewährungsfrist“ thematisiert etwa sozialistische Arbeitsmoral und Kollektivdenken – zentrale Ideale der DDR. Die vernachlässigten Kühe und der desinteressierte Melkermeister Peter stehen symbolisch für die Spannungen zwischen individuellem Verhalten und den Erwartungen der sozialistischen Produktionsgemeinschaft.

Ein weiteres Beispiel für politische Themen, die die DEFA-Filme aufgriffen, sehen wir im Puppenrealfilm „Krawall im Stall“ (DDR: 1960), der auf humorvolle Weise die Gründung von landwirtschaftlichen Genossenschaften zu unterstützen versuchte. Ihr könnt auf dem großen Röhrenfernseher einen Ausschnitt aus diesem Film sehen.

Material & Technik
Elastischer Kunststoff, in Form gegossen, mit Webpelz überzogen: Papierkaschur, bemalt; Filz, Draht
Museum
Puppentheatersammlung
Ort & Datierung
Dresden, 1961
Inventarnummer
A 6464
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