Emma Liesche
* 1862 in Seiffen, † um 1944 in Heidelberg bei Seiffen
Emma Liesche gehörte zu den typischen Spielzeugmacherinnen des Erzgebirges, die ohne formelle Ausbildung ihr Handwerk ausübten. Sie wurde auch „Lieschen Emmel“ oder „Lügen Emmel“ genannt und lebte in einem kleinen Häuschen in Seiffen-Heidelberg, das ihr Vater ihr übertragen hatte und das nach ihrem Tod abgerissen wurde.
Sie war eine von mehreren Herstellenden von sogenannten „Paradiesbäumchen“. Neben den klassischen Adam-und-Eva-Bäumchen fertigte sie auch größere Paradiesbäume ohne Figuren.
Weitere Informationen über Emma Liesche – wie sie beispielsweise zu ihrem Spitznamen kam – sind nicht überliefert. Das ist typisch für viele Handwerker und vor allem Handwerkerinnen, die im 19. und frühen
20. Jahrhundert im Erzgebirge dekorative Weihnachtsfiguren und Spielwaren herstellten. Bemerkenswert ist allerdings, dass Emma Liesche offenbar alleinstehend war und ihre Waren nicht zusammen mit einem Ehemann oder anderen Familienmitgliedern produzierte.
- Ort & Datierung
- Seiffen, um 1900
- Material & Technik
- Holz, gedrechselt, beschnitzt, gesägt, bemalt
- Abmessungen
- 12 x 6,5 x 5,5 cm
- Museum
- Museum für Sächsische Volkskunst
- Inventarnummer
- G 825