Ilka Otte
* 1942 in Leipzig, † 1997 in Olbernhau
Ilka Otte war eine in der DDR bedeutende Gestalterin von Holzkunst und Spielzeug. Nach ihrem Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg (1961 – 1964), das sie als Holzgestalterin abschloss, zog sie nach Olbernhau. Dort begann sie ihre Tätigkeit im VEB Kunstgewerbe-Werkstätten, einem Betrieb, der aus mehreren kleinen Familienunternehmen hervorgegangen war und zeitweise über 200 Menschenbeschäftigte. Nach der Wende wurde das Unternehmen privatisiert und firmiert heute als „KWO Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau GmbH“.
Otte entwarf dort zahlreiche kunsthandwerkliche Figuren und bewegliche Holzspielzeuge, darunter Pferde und Lokomotiven. Besonders bekannt wurde ein von ihr gestalteter Räuchermann, der zu den beliebtesten seiner Art zählte. Ihre Entwürfe verbanden traditionelle Handwerkskunst mit einer klaren, schlichten Formensprache. 1976 wurde sie Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR, 1978 machte sie sich als Holzgestalterin selbstständig.
Mehrfach wurden ihre Werke mit den Prädikaten „expertic – Gute Form“ und „expertic – Traditionspflege“ ausgezeichnet. „expertic“ war ein Warenzeichenverband der DDR, der ab 1968Kunstschaffende förderte und ihre Rechte wahrte.
Ilka Otte arbeitete mit renommierten Designern wie Hans Brockhage, Helmut Flade und Gerd Kaden zusammen, schuf aber auch zahlreiche eigenständige Werke. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgestellt, unter anderem 1977 auf der VIII. Kunstausstellung der DDR in Dresden und 1978 auf einer Spielzeugausstellung in London. In den 1980er Jahren erhielt sie Einzelausstellungen in Karl-Marx-Stadt, Görlitz, Marienberg, Rostock und Freiberg.
- Ort & Datierung
- Erzgebirge, 1970 - 1980
- Material & Technik
- Holz, gedrechselt, gesägt, bemalt, Flachs, genäht, gebunden, Blech, gebogen, genagelt
- Abmessungen
- 15 x D 8,8 cm
- Museum
- Museum für Sächsische Volkskunst
- Inventarnummer
- G 12553