Willkommen in der Kabinettausstellung „Aus der Reihe tanzen. Aktionskünstlerinnen in der DDR“ im Albertinum. Diese Präsentation widmet sich Künstlerinnen, die in den 1980er Jahren in der DDR mit performativen und oft provokativen Aktionen neue künstlerische Ausdrucksformen suchten – jenseits der „offiziellen“ Kunstauffassung und vermeintlich gesellschaftlicher Normen.
Im Zentrum stehen drei künstlerische Positionen: Die Künstlerinnengruppe Erfurt – vertreten durch Gabriele Stötzer, Verena Kyselka und Monika Andres – nutzte selbstgestaltete Kostüme und deren Inszenierung in Modenschauen, Mode-Objekt-Shows und künstlerischen Super-8-Filmen als poetische und zugleich politische Ausdrucksform innerhalb gemeinsamer Aktionen. Weiterhin blicken wir auf Else Gabriel und Hanne Wandtke, deren performative Arbeiten im Umfeld der Autoperforationsartisten entstanden, und auf das gemeinsame Schaffen von Christine Schlegel und Fine Kwiatkowski, die mit Malerei, Film, Körper und Bewegung experimentierten.
Die Ausstellung basiert auf Werken aus den Sammlungen der SKD – ergänzt durch Leihgaben aus den Archiven der Künstlerinnen. Sie macht persönliche künstlerische Praktiken sichtbar, die zwischen Rebellion, Selbstbehauptung und kollektiver Kreativität changieren.
Wir laden ein, sich auf eine Reise durch unterschiedliche Performances, Fotografien, Objekte und Stimmen zu begeben – in eine Zeit, in der Kunst zum Ort des Widerstands und der Auflehnung wurde.
Foto: Hanne Wandtke im Müllkostüm, Aktion "Spitze des Fleischbergs", Hochschulfasching im Februar 1986.