QR-Code

#305

Signale

Stötzer-Kachold, Gabriele (1953-) | Künstler

01:47

Der Film Signale entstand im Sommer 1989. Er ist eine eindrucksvolle Abrechnung mit den gesellschaftlichen und medialen Realitäten der DDR. Im Zentrum steht die Frage, wie ideologische Strukturen das individuelle und künstlerische Leben beeinflussen. Mit schnellen Schnitten und einer markanten Bildsprache – dominiert von den Farben Rot und Schwarz – setzen die Künstlerinnen subtile Zeichen des Widerstands.

Der Titel Signale ist dabei Programm: Der Film sendet Signale – gegen die Propaganda, gegen die staatlich gelenkte Informationspolitik. Er macht sichtbar, wie Informationen gefiltert, gelenkt, verzerrt werden. Und er zeigt, wie die Künstlerinnen ihre eigenen Wege fanden, um gehört zu werden.

Der Film macht deutlich, wie die Künstlerinnen eigene Ausdrucksformen fanden, um gesellschaftliche Strukturen zu hinterfragen. Dabei überschritten sie bewusst Grenzen: Sie nutzten ihre Körper als Werkzeuge, kombinierten sie mit Maskeraden und selbstgestalteten Kostümen, und stellten so nicht nur das System, sondern auch normative Vorstellungen von Weiblichkeit infrage. Besonders wichtig war der Gruppe die gemeinsame Arbeit: solidarisch, kollektiv und tief im Alltag verwurzelt. Viele von ihnen hatten keine akademische Ausbildung, sondern näherten sich der Kunst als Autodidaktinnen.

Signale war bereits einer der späteren Filme der Gruppe. Sie hatten zu diesem Zeitpunkt bereits verschiedenste Performances, Modenschauen und mehrere Kunstaktionen realisiert und waren ein eingespieltes Team.

Material & Technik
Super-8-Film
Museum
Archiv Gabriele Stötzer
Inventarnummer
Leih-Nr. 05
0:00
Eingeschränkte Netzwerkverbindung