1988 drehte die Künstlerinnengruppe Erfurt den Film Komik-komisch – unter der Regie von Gabriele Stötzer. Der Film erzählt keine Geschichte im klassischen Sinn. Stattdessen reiht er Szenen lose aneinander, wie eine Collage.
Frauen bewegen sich durch die Bilder, suchen nach neuen Gangarten, neuen Ausdrucksformen. Ihre Körper wirken überzeichnet, fast grotesk – ein spielerischer, aber auch ernster Widerstand gegen die festgelegten Frauenbilder im Sozialismus. In Komik-komisch wird der vermeintlich „aufrechte Gang“ der Männer humorvoll unterlaufen. Die Frauen treten einzeln oder als Duo auf. Nach und nach entfalten sich verschiedene Handlungsstränge, die sich auseinanderentwickeln.
Die Kostüme, die die Frauen tragen, verweigern sich jeder offiziellen Formsprache. Sie sind eigenwillig, verspielt, trotzig – ein Statement gegen die Uniformität. Kleidung und Körper werden hier zu einem Ausdruck von Eigenständigkeit und Aufbegehren.
In der letzten Szene steht Monika Andres vor dem Verlagsgebäude der Zeitung Neues Deutschland. Ein kraftvolles Bild: Es kommentiert die Macht der Medien, die Wirkung politischer Bilder – und es blickt zugleich hoffnungsvoll auf die Möglichkeit eines anderen, neuen Deutschland.
Weitere Medien
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- Archiv Gabriele Stötzer
- Inventarnummer
- Leih-Nr. 04