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Das traditionelle Handpuppenensemble

Traditionelle Handpuppenensembles bestehen aus festen Charakteren wie Kasper, Teufel, Polizist, Krokodil und weiteren, die in unterhaltsamen Geschichten miteinander agieren. Jede Figur repräsentiert dabei typische Eigenschaften und Rollen. Der Kasper ist wohl die bekannteste Figur des Handpuppentheaters. Mit seinem Humor, seiner Schlagfertigkeit und seiner rebellischen Art begeistert er seit Jahrhunderten das Publikum. Kasper verkörpert meist die Stimme des einfachen Volkes, die sich über Obrigkeiten hinwegsetzt.

Der Niedermeier-Kasper

Die Puppentheatersammlung bewahrt hunderte Kasperfiguren. Der Niedermeier-Kasper gehört zu den ältesten Puppen der Sammlung. Christian Heinrich Niedermeier (1836-1913) entdeckte seine Leidenschaft für das Puppenspiel schon als Kind in seiner Heimatstadt Chemnitz. Trotz einer harten Jugend und einer Ausbildung zum Schmied ließ ihn das Puppenspiel nie los. Nach Jahren als Gehilfe an Marionettenbühnen machte er sich 1869 mit einem eigenen Handpuppentheater selbstständig. Schon 1870 konnte er eine Marionettenbühne gründen. Die Handpuppen aber wurden über Generationen sorgsam in der Familie bewahrt. Niedermeiers Puppen, darunter auch der Kasper, zeichnen sich durch geschnitzte Köpfe und Hände sowie farbenfrohe Kostüme aus.

Lust auf mehr Kasper-Puppen?

Wer sich für die Figur des Kaspers interessiert, sollte einen Blick in die gegenüberliegenden Vitrinen zur lustigen Figur und dem Kasper als Figur werfen. Ein besonderes Highlight ist der Hohnsteiner Kasper vom Holzbildhauer Theo Eggink (1901-1965). Dieser Hohnsteiner Kasper wurde von dem Zwickauer Puppenspieler Karl Adler (1889-1969) gespielt. Dessen Bestand von über 120 Hohnsteiner Handpuppen ging nach Adlers Tod in die Puppentheatersammlung über.