Mit der Gründung des Ethnographischen Kabinetts am Königlichen Naturhistorischen Museum verfügte die Generaldirektion der Königlichen Sammlungen, diesem einen Teil der außereuropäischen Bestände zu übereignen, die seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert in den Besitz der Wettiner gelangt waren.
Zwischen 1876 und 1882 erhielt die neue Einrichtung etwa 2.000 Kulturzeugnisse aus dem Altbesitz. Große Konvolute – darunter zahlreiche Waffen – kamen vom Historischen Museum, wo der verbliebene Teil der „Indianischen Cammer“ bewahrt wurde. Darüber hinaus gaben auch die Antiken- und die Porzellansammlung Objekte an das Ethnographische Museum ab.
Besonders bemerkenswert ist eine Serie von „Speckstein“-Figuren aus China, die im Zuge barocker Ostasienbegeisterung gezielt zur Ausstattung eines im Japanischen Palais geplanten „Specksteinkabinetts“ gekauft wurden. Neuerwerbungen konzentrierten sich zunächst auf den indopazifischen Raum, da ein „Südsee“-Museum entstehen sollte.
Petra Martin