Tellerkopfkeulen werden bereits im ersten europäischen Bericht über Indigene Kulturen Brasiliens von Hans Staden (1557) erwähnt. Die Tupinambá der Küstengebiete nutzten solche Waffen als Statusobjekte und zur zeremoniellen Hinrichtung von Kriegsgefangenen. Das hier gezeigte Stück wird erstmals 1652 in Dresdner Katalogen erwähnt und zählt somit zu den ältesten Americana des Museums. Im Winter 2025 arbeitete das Museum mit der Künstlerin und Pädagogin Glicería Tupinambá zusammen, um anhand solcher alten Waffen das Wissen über antike Symbolik und Kulturtechniken in den Tupinambá-Gemeinschaften zu erneuern.
Frank Usbeck
- Ort & Datierung
- Amerikas, Südamerika, Küstengebiet Brasiliens, vor 1652
- Material & Technik
- Dunkelbraunes Holz, geschnitzt
- Dimenions
- gesamt 102 x 18,4 x 2,5 cm, Schaufel 20 x 18,4 cm
- Museum
- Museum für Völkerkunde Dresden
- Inventarnummer
- 00029