Kalebassen mit Perlenverzierung sind an vielen Herrscherhöfen des Kameruner Graslandes in Gebrauch. Es sind mehrere Handwerkszentren von Bali bis Fumban bekannt. Die Gefäße mit einem wertvollen Perlenbesatz stellen Prestigegegenstände dar, die mit Palmwein gefüllt bei Ritualen am Königshof eine wichtige Rolle spielten. Sie waren auch begehrte Geschenke des Fon (Königs) an hochgeachtete Gäste. Das mit weißen, blauen, grünen und roten Perlen dekorierte Gefäß bringt kodierte Botschaften zum Ausdruck. Die Dreiecksmotive stehen für das Leopardenfell. Der Leopard und der als Verschluss dargestellte Elefant sind Königstiere und weisen somit auf den Ursprung und die Zugehörigkeit zu einem Königshof hin. Da der originäre Erwerb nicht bekannt ist, kann nur die Vermutung der Herstellung in einer Werkstatt der Fumban-Region im frühen 20. Jh. geäußert werden.
Silvia Dolz
Weitere Medien
- Ort & Datierung
- Afrika, Kamerun, Kameruner Grasland, vor 1932
- Material & Technik
- Kalebasse, Holz, geschnitzt, mit Textilgewebe bezogen, mit gefädelten Glasperlen bestickt, Kaurischneckengehäuse
- Dimenions
- 69,0 x 19,1 x 22,0 cm; Gefäß: 58,8 x 19,1 x 19,5 cm; Verschluss: 21,7 x 19,5 x 7,9 cm
- Museum
- Museum für Völkerkunde Dresden
- Inventarnummer
- 47236