Der sogenannte Pfeiftopf der Lambayeque-Kultur in Nordperu stellt eine für das andine vorspanische Südamerika einzigartige Gefäßform dar. Die Pfeiftöpfe sehen aus wie Wasserbehälter mit einem oder mehreren Ausgüssen, oft mit modellierten Tierfiguren, sind aber zu klein für die sinnvolle Aufbewahrung großer Mengen Flüssigkeit. Sie wurden vielmehr als Musikinstrumente für Zeremonien verwendet. Hierfür konnte entweder Luft in den Ausguss geblasen werden, oder das Gefäß wurde mit Wasser gefüllt. Dessen Bewegung im Inneren durch oft mehrere Kammern und Röhren erzeugte einen Luftstrom, was wiederum einen Pfeifton oder auch gurgelnde oder blubbernde Geräusche hervorrief. Pfeiftöpfe wurden vermutlich zuerst in Ecuador entwickelt (1300-300 v.u.Z.) und später von verschiedenen peruanischen Kulturen aufgegriffen.
Richard Wegner (1884-1967) war Arzt und Anthropologe. In den Jahren 1927-29 unternahm er eine Forschungsreise nach Argentinien, Bolivien, Peru und Yucatán. Dabei legte er eine umfangreiche Sammlung von Ethnographica und archäologischen Fundstücken an. Im Jahr 1964 verkaufte er mehr als 8.000 ethnologische und archäologische Objekte sowie Fotos an das Dresdner Museum.
Frank Usbeck
Weitere Medien
- Ort & Datierung
- Amerikas, Südamerika, Peru, Lambayeque, vor 1350
- Material & Technik
- Ton, bemalt
- Dimenions
- 20 x 18 x 11,5 cm
- Museum
- Museum für Völkerkunde Dresden
- Inventarnummer
- 58129