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Eine außergewöhnliche Teppichsammlung

Im letzten Jahrzehnt vor der Wende 1989 sammelte das Museum über 200 bäuerlich-nomadische Knüpfarbeiten und Flachgewebe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts: Teppiche, Behältnisse, Decken oder Bänder, die noch aus Vorkriegszeiten in DDR-Haushalten vorhanden waren — Fragmente, Fetzen, Unversehrtes, vom hochwertigen Sammlerstück bis zum abgetretenen Belegexemplar. Bis auf einzelne Stücke aus Europa, dem Maghreb und einen Teppich aus Ostturkestan stammten diese Textilien aus Anatolien, Persien, dem Kaukasus und Mittelasien. Aufgespürt vom Dresdener Maler, Sammler und Arzt Wilhelm Müller (1928-1999), der engagierte Dresdner Bürgerinnen und Bürger aktiv einbezog, unterstützt von einer Handvoll Teppich-Enthusiasten, die sich selbst „Dresdner Teppichfreunde" nannten. Eine neue Sammlungsstrategie des Museums war geboren. Es galt, das textile Kulturgut gemeinschaftlich vor Missachtung, Zerstörung und dem Verkauf ins Ausland zu bewahren.

Um die Faszination „Teppich" mit Interessierten zu teilen und diese sogenannte Müller-Sammlung zu würdigen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, startete im Juni 2000 die Veranstaltungsreihe „Dresdner Teppichabende". Unter dem Motto „an Originalen lernen" ist der Teppichabend seit nunmehr 25 Jahren und mit über 120 Veranstaltungen heute überregionaler Treffpunkt von Textilkunstfreunden und stets offen für interessierte Besuchende.

Simone Jansen

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