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Kettikatgewebe aus Borneo

Die Herstellung von Textilien hatte im Westen Borneos einst große kulturelle Bedeutung. Auf einfachen Rückengurtwebgeräten entstanden technisch brillante Kettikatgewebe mit abstrakten und/oder figurativen Motiven. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zu einem tiefgreifenden Kulturwandel, der fast vollständig zur Aufgabe der Weberei führte. Das Museum leistete einen Beitrag im Prozess seiner Wiederaufnahme. Es stellte Fotografien der historischen Bestände als Anschauungsmaterial zur Verfügung, half beim Aufbau einer ersten Ausstellung in Sintang, nahm als Jury-Mitglied an zwei Weberwettbewerben teil und organisierte mehrfach Verkaufsausstellungen zugunsten der Weberinnen. Wie schwer es ist, verlorengegangene Kenntnisse wiederzuerlangen, wird an drei Beispielen eines alten Zeremonialtextils, eines Übungsstücks und eines prämierten neuen Textils sichtbar. Heute sind etwa 1.500 Weberinnen in einer Kooperative tätig und tragen damit entscheidend zum Familieneinkommen bei.

Petra Martin

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