Das Zeremonialtextil (pua kumbu) wurde vermutlich im 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts von den im Norden der heutigen Provinz Kalimantan Barat lebenden Iban hergestellt. Die Hauptmotive bestehen aus Schlangen, Krokodilen, Vögeln und blühendem Bambus.
Das Textil wurde im Januar 2000 von dem Pastor der Monfortaner Padres in der Diözese Sintang, Jacques Maessen, an die ehemalige Kustodin für Südostasien, Petra Martin, geschenkt. Sie befand sich zu diesem Zeitpunkt zum 1. Weberwettbewerb in Sintang und nachfolgend zu Studien im Langhaus Ensaid Panjang.
Jacques Maessen hatte das Textil seinem Fahrer (einem Desa-Dayak) abgekauft, der es bis dahin zum Reinigen seines Autos nutzte. Diese Geringschätzung des eigenen kulturellen Erbes war symptomatisch für die 1960er bis 1990er Jahre. Damit ging der Verlust des Wissens um die Herstellung von Kettikatgweben einher. Erst durch ein von Jacques Maessen initiiertes Revitalisierungsprojekt wurde diese wieder aufgenommen. Neben der damit verbundenen Einkommensmöglichkeit für die Frauen in der Region um Sintang entwickelte sich wieder eine Form von Stolz auf die eigene Kultur.
Petra Martin
Weitere Medien
- Ort & Datierung
- Asien, Borneo, Indonesien, Kalimantan Barat, Sintang, 2000 (Erwerbung), Westborneo, Grenzgebiet zu Sarawak, wohl Anfang 20. Jh. (Herstellung)
- Material & Technik
- Baumwollgewebe, Kettikat-Technik
- Dimenions
- 201 x 106 cm, mit Fransen: 213 x 106 cm
- Museum
- Museum für Völkerkunde Dresden
- Inventarnummer
- 75579