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#316

Keep in View

Graff, Anton (1736-1813) | Maler
Vogel von Vogelstein, Carl Christian (1788-1868) | Maler
Querner, Curt (1904-1976) | Dargestellte Person
Trübner, Wilhelm (1851-1917) | Maler
Beckmann, Max (1884-1950) | Maler
Hagen, Augusta Gräfin vom | Dargestellte Person
Brockmann, Elisabeth (1955-) | Künstler

02:31

Tagsüber sieht man sie kaum, aber sobald es dunkel wird, beginnen sie zu leuchten: die Gesichter von fünf Bewohnerinnen und Bewohnern des Albertinums. Seit 2002 blicken sie aus dem zweiten Stock auf die Vorrübergehenden. Unter ihnen der Maler Curt Querner mit eher skeptischem Gesicht und ein älterer Mann – gemalt von Anton Graff – mit altersweisem Blick. Wilhelm Trübners „Mädchen mit gefalteten Händen“ dagegen schaut etwas gelangweilt herab.

Die Idee zu „Keep in View“ hatte Ulrich Bischoff, damals Direktor des Hauses. Sein Wunsch: das Museum sichtbarer zu machen. Die Gebäude im Umkreis waren angestrahlt, nur das Albertinum am Ende der Brühlschen Terrasse lag nachts im Dunkel und nichts wies auf die Schätze im Inneren hin. Bischoffs Wahl fiel auf Elisabeth Brockmann. Die Künstlerin erinnert sich:

„Mein Auftrag hieß: das Albertinum soll leuchten. Aber nicht dekorativ angestrahlt werden. Beim ersten Besuch führte mich der Hausherr durchs Museum. Seine Begeisterung wirkte ansteckend. Ich wollte Teile dieses Reichtums als Lockvögel benutzen, um Passanten zur Neugier zu verführen. Aber wie verführt man unauffällig? Indem man sich zuerst selbst verführen lässt. Ich fotografierte alle Porträts der Gemäldesammlung und achtete darauf, welche mich beim Blick durch die Kamera berührten. Das passierte dann, wenn sie mich unvermittelt anschauten…“

Als sechstes Bild bearbeitete Brockmann ein Puppengesicht so stark digital, dass wir uns nicht sicher sein können, ob wir eine Frau oder doch einen Avatar sehen. Als Standorte wählte sie sechs freie Felder in der Fassade, fotografierte sie und verschmolz die Bilder am Rechner mit den jeweiligen Porträts, die sie mehr oder weniger stark beschnitten hatte. Diese Doppelbilder wurden hochauflösend auf durchscheinende Spanntücher gedruckt, in Rahmen montiert und mit Lichtmodulen hinterlegt.

Besonders faszinierend ist die Verschränkung bei Carl Christian von Vogelstein. Neben seiner „Jungen Dame mit Zeichengerät“ öffnet sich der Blick in eine imaginäre Landschaft, gleichzeitig haben wir die Originalfassade und die fotografierten Architekturdetails im Blick.

Ort & Datierung
2002
Material & Technik
6-teilige Installation an der Fassade des Albertinums
Dimenions
Beckmann: 336,5 x 141 cm Querner: 377 x 217 cm Model: 224 x 217 cm Pappermann: 172,5 x 216,5 cm Nelly: 160 x 220 cm Vogelstein: 357,5 x 216 cm
Museum
Galerie Neue Meister
Inventarnummer
Inv.-Nr. 03/03
0:00
Eingeschränkte Netzwerkverbindung