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#116

Strickhenkelamphora

Euphronios | Werkstatt

01:54

Herakles prescht auf seinen Gegner zu: In der ausgestreckten rechten Hand hält er einen Bogen, mit dem er bereits einen Pfeil abgeschossen hat. Mit der Linken schwingt er über seinem Kopf die Keule. Sein Erkennungszeichen: der Kapuzenmantel aus dem Fell des Nemeischen Löwen. Waffen konnten dem Fell nichts anhaben, sodass Herakles damit fast unverwundbar war.

Wenn Sie um die Vase herumgehen, sehen Sie auf der anderen Seite seinen Gegner. Der Mann mit dem langen schwarzen Bart ist eine richtig fiese Type: Kyknos hatte jahrelang Pilgerreisende erschlagen, um aus ihren Schädeln einen Tempel für Apollon zu errichten. Auch Herakles Schädel will er diesem Zweck zuführen. Aber gegen unseren Helden hat Kyknos natürlich keine Chance. Im Duell auf Leben und Tod kommt er gar nicht erst dazu, selbst anzugreifen, weil Herakles ihn mit seinem Pfeil sofort tödlich trifft: In seiner Brust klafft eine tiefe Wunde, seine rechte Hand mit dem Speer sinkt kraftlos herunter und auch seine Beine geben schon nach. Da Herakles stets sichergeht, dass seine Gegner am Ende auch wirklich mausetot sind, wird er es nicht bei dem Pfeil belassen, sondern Kyknos gleich auch noch mit der Keule den Schädel einschlagen…

Diese Episode aus Herakles Leben war in der Vasenmalerei des vierten bis sechsten Jahrhunderts vor Christus sehr beliebt. Wir kennen mehr als 160 Gefäße, auf denen der mythische Kampf dargestellt wird. Unsere Vase wurde vermutlich in einer Grabstätte in Süditalien gefunden. Sie dürfte in Athen angefertigt worden sein.

Damit verabschieden wir uns von Ihnen. Sie hörten eine Produktion von Linon Medien in Zusammenarbeit mit der SKD. Wir wünschen Ihnen einen heldenhaften Tag!

Ort & Datierung
Attisch, 510-500 v. Chr., Nachfolge des Euphronios
Material & Technik
Ton, beige-orangefarben.
Dimenions
H: 45,7 cm, Dm Rand: 17,0 cm, Dm Bauch: 28,1 cm, Dm Standfläche: 14,2 cm
Museum
Skulpturensammlung
Inventarnummer
Dr. 288
0:00
Eingeschränkte Netzwerkverbindung