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#1302

Entstehung der Milchstraße

Rubens, Peter Paul (1577-1640) | Maler

01:50

Herkules – hier als wohlgenährtes Baby dargestellt – hatte ein Problem: Zwar war Zeus, der höchste der olympischen Götter, sein Vater. Doch seine Mutter Alkmene war eine Sterbliche. Und so war auch Herkules selbst verwundbar… und sterblich. Hören Sie dazu Kuratorin Saskia Wetzig:

Es gibt eine schöne antike Quelle, die besagt, dass Hera ein Baby stillt, von dem sie nicht weiß, um wen es sich handelt. Hat Zeus ihr sozusagen an die Brust gelegt, während sie schlief. Und sie stillt das Kind, und während das Kind an ihrer Brust saugt, merkt sie, das saugt so stark und kräftig und heftig, dass sie das Kind von sich stößt, und die Milch verspritzt übers Firmament, und so entsteht die Milchstraße.

Peter Paul Rubens schuf dieses Gemälde in seinen letzten Lebensjahren. Der spanische König Philipp der Vierte hatte ihn mit der Fertigung von sage und schreibe 60 Gemälden beauftragt, die Szenen aus der griechischen und römischen Mythologie zeigen sollten. Um dem gigantischen Auftragsvolumen gerecht zu werden, verpflichtete Rubens mehrere Künstler zur Mitarbeit in seiner Werkstatt – zu seiner Zeit kein ungewöhnlicher Schritt.

 „Die Geburt der Milchstraße“ scheint Rubens jedoch eigenhändig ausgeführt zu haben. Der alternde Maler setzt sich darin mit dem All, der Sternenkunde und dem Ursprung der Lebenskraft auseinander. Denn die List des Zeus – so viel sei verraten – war von Erfolg gekrönt: Dank der göttlichen Milch war der neugeborene Herkules nun unglaublich stark und kein Sterblicher mehr.

Ort & Datierung
um 1636
Material & Technik
Öl auf Leinwand
Dimenions
181 x 244 cm
Museum
Museo del Prado
Inventarnummer
P001668
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Eingeschränkte Netzwerkverbindung