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#1314

Herakles Typus Antalya-Borghese

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In der römischen Kaiserzeit wurden unzählige Kopien von griechischen Herakles-Statuen angefertigt. In diesem Fall hat der Kopist gegenüber dem Original allerdings ein Detail entscheidend verändert. Hören Sie dazu Sascha Kansteiner, der als Konservator für unsere Skulpturensammlung verantwortlich ist:

Eigentlich ist das Interessante an diesem Stück auch die wissenschaftliche Erschließung des Stückes, das noch gar nicht so lange bekannt ist, also erst vor rund 20 Jahren gefunden worden ist und zunächst mal typologisch gar nicht weiter bestimmt werden konnte, weil Herakles hier, anders als es bei dem berühmten Herakles Farnese der Fall ist, das Löwenfell vor der Brust verknotet hat, sodass das Haupt des Löwen seinen Kopf kapuzenartig bedeckt.

Das ist allerdings etwas, was auf den Hersteller der Figur zurückgeht, auf den Kopisten. Denn auch dieser Bildhauer hat mit einem Abguss gearbeitet, mit dem Abguss eines heute nicht mehr erhaltenen Bronze-Originals des vierten Jahrhunderts vor Christus. Er hat seine Kopie aber sozusagen etwas verbessert gegenüber dem Vorbild eben durch die ganz andere Drapierung des Löwenfells, was eigentlich nur über die Keule gelegt ist, über die Keule, auf die er sich mit der linken Achsel stützt.

Solche Veränderungen kamen zustande, weil bei den Abgüssen der Original-Bronzen feingliedrige Attribute häufig weggelassen wurden. Ihre Gestaltung blieb einfach den Kopisten überlassen.

Dimenions
Höhe 72 cm – Gesamthöhe mit Arm 81 cm – Breite 64 cm – maximale Tiefe 34 cm
Museum
Tivoli
Inventarnummer
ohne Nr.
0:00
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