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#1313

Herakles Farnese

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Keine andere Statue hat unsere Vorstellung vom Aussehen des Herakles so sehr geprägt wie der Herakles Farnese. Die fast drei Meter hohe Marmor-Kopie einer Bronze des griechischen Bildhauers Lysipp wurde Mitte des 16. Jahrhunderts bei Ausgrabungen in einer römischen Thermen-Anlage entdeckt. Wir kennen etwa 200 römische Kopien dieses Meisterwerks. Was Sie hier sehen, ist eine stark verkleinerte Nachbildung aus dem 17. Jahrhundert. Mehr dazu von unserem Konservator Sascha Kansteiner:

Die kleine Dresdner Figur gibt natürlich nicht zuletzt wegen der starken Größenreduktion nur einen matten Abglanz der Kolossalstatue aus den Caracalla-Thermen.

Was sie nicht zu erkennen gibt, was immer ganz wichtig ist: Was ergänzt ist (…) an der antiken Statue. So kann in der Ausstellung erstmals gezeigt werden, dass am Herakles Farnese nicht nur die linke Hand modernen Ursprungs ist, sondern auch die rechte Hand, die die Äpfel der Hesperiden hält.

Die Hand war vielleicht sogar leer, die Hand des Herakles Farnese und auch die Hand des Originals, das Lysipp im 4. Jahrhundert vor Christus geschaffen hat. Es ist also ein ermatteter Held, der sich möglicherweise die Frage stellt, warum und weshalb er all diese Strapazen auf sich genommen hat, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen.

Ort & Datierung
Französisch, letztes Drittel des 17. Jahrhunderts. Verkleinerte Imitation des 1545 gefundenen, ohne Basis fast drei Meter hohen Herakles Farnese (heute im Museo archeologico in Neapel), den Glykon aus Athen zwischen 210 und 220 für die Ausstattung der Caracalla-Thermen in Rom geschaffen hat.
Material & Technik
Bronze
Dimenions
H: 88,6 cm mit der nach vorn abfallenden Basis
Museum
Skulpturensammlung
Inventarnummer
H4 153 / 001
0:00
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