Paris vergab beim Schönheitswettbewerb der olympischen Göttinnen den Preis an Aphrodite, die ihm die schöne Helena dafür versprochen hatte. Diese war jedoch mit Menelaos verheiratet, und ihre Entführung löste den Trojanischen Krieg aus.
Die Gruppe stellt eine raffinierte Weiterentwicklung von Giambolognas „Raub der Sabinerin“ dar, dessen Komposition hier ins Barock-theatralische gesteigert wurde. Gianfrancesco war der Neffe von Antonio Susini, dem wichtigsten Assistenten Giambolognas.
Weitere Medien
Als Paris Helena raubt, ahnt er nicht, dass die Entführung derart dramatische Folgen haben wird. Er glaubt sich im Recht, denn schließlich hatte die Göttin Aphrodite ihm Helena als Braut versprochen. Wie es dazu kam? Werfen wir einen Blick in die berühmte Geschichte der griechischen Mythologie. Die Götter sind zu einer Hochzeit geladen. Alle, nur Eris nicht, die Göttin der Zwietracht. Wütend sinnt sie auf Rache und wirft einen Apfel mit der Aufschrift „Für die Schönste“ unter die Festgäste. Ihr Plan geht auf. Hera, Athene und Aphrodite geraten in Streit, wem der Apfel gebühre. Göttervater Zeus hält sich heraus und überträgt einem Sterblichen die schwierige Entscheidung: Paris.
Die Frauen versuchen, den jungen Trojaner auf ihre Seite zu ziehen. Athene verspricht ihm Weisheit, Hera die Herrschaft über die Welt und Aphrodite die schönste Frau der Welt. Wir wissen, wie das „Urteil des Paris“ ausfiel. Er wählte die Liebe. Aber leider war Helena, die schönste Frau der Welt, verheiratet. Und so nahm das Unheil seinen Lauf.
Die Technik des Bronzegusses ist mehr als 2.000 Jahre alt und durchaus aufwändig.
Am Anfang modelliert der Künstler seine Figur aus Wachs. Um diese Wachsfigur wird Ton aufgetragen. Im heißen Ofen härtet der Ton aus, das Wachs schmilzt und man erhält eine Form, in die die heiße Bronze gegossen wird.
Da aber die Gefahr der Beschädigung beim Abnehmen der Form groß ist, wird das Original oft nicht im Ganzen abgeformt, sondern in Einzelteilen. Diese Teilformen werden mit flüssigem Wachs ausgegossen. Die Wachsschicht, die möglichst gleichmäßig sein muss, entspricht exakt der „Bronzehaut“ der späteren Figur. Dann füllt man den Rest der Form mit einem Brei aus Ton und Sand. Sobald die Masse ausgehärtet ist, werden die einzelnen, wachsüberzogenen Teile Stück für Stück aus der Form gelöst. Nun steckt man die Einzelteile mit Stiften zusammen und glättet die Wachsoberfläche der Figur mit einem heißen Messer. Danach werden Wachsstäbe an der Figur angebracht. Diese bilden später die Kanäle, durch die die Bronze eingefüllt wird.
Jetzt wird die eigentliche Gussform um die Figur herum gebaut. Schicht für Schicht wird Ton aufgetragen, um jedes Detail zu erfassen. Nach dem Brennen hat man eine massive Form. Diese wird auf den Kopf gestellt, damit das geschmolzene Wachs abfließen kann. Aus den Wachsstäben haben sich hohle Kanäle gebildet. Durch die Kanäle gießt man die heiße, flüssige Bronze, gleichzeitig kann so die Luft nach außen entweichen. Nach dem Erkalten werden in einem letzten Schritt die Kanäle abgesägt, die Löcher gefüllt und wird schließlich die Oberfläche gereinigt, geglättet und poliert.
- Material & Technik
- Bronze und rotbraune, transparente Lackpatina
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- 1626
- Inventarnummer
- ZV 3609