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#226

Apoll und Daphne, nach Bernini

unbekannt, französisch | Bildhauer
Bernini, Gian Lorenzo (1598-1680) | Kopierter Künstler

01:33

Aus Rache an Apoll, der ihn verspottet hatte, ließ Amor den Gott in leidenschaftlicher Liebe zu Daphne entflammen, während er bei ihr das Gegenteil bewirkte. Als Apoll die vor ihm fliehende Nymphe verfolgte, verwandelte sich diese in ihrer Verzweiflung in einen Lorbeerbaum, der dem Gott fortan heilig war.

Die Kleinbronze wiederholt die wohl berühmteste Darstellung des Themas, die vom wichtigsten Bildhauer des Barock, Gian Lorenzo Bernini 1622–25 als lebensgroße Marmorgruppe geschaffen worden war. Die Geschichte von Apollo und Daphne wird am schönsten in den „Metamorphosen“ (Verwandlungen) des römischen Dichters Ovid (Buch 1, 452–567) geschildert. Hier einige Verse daraus, die Künstlern wie Bernini als Inspiration dienten:

„Hilf, Vater“, sagt sie [Daphne], „wenn ihr Flüsse göttliche Macht habt! Durch Verwandlung verdirb die Gestalt, mit der ich zu sehr gefiel!“

Kaum war die Bitte beendet, befällt schwere Taubheit die Glieder: Die weichen Brüste werden von zarter Rinde umschlossen, die Haare werden zu Laub, die Arme wachsen als Äste; schon wird der flinke Fuß von trägen Wurzeln gehalten, ein Wipfel verbirgt das Gesicht: Der Glanz allein bleibt ihr. Phoebus [Apollo] liebt sie gleichwohl. An den Stamm hält er die Rechte und fühlt noch unter der neuen Rinde die zitternde Brust. Die Zweige, wie Glieder, mit seinen Armen umschlingend küsst er das Holz, doch das Holz weicht vor den Küssen zurück.

Material & Technik
Bronze
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Französisch, um 1700
Inventarnummer
H4 153 / 006
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