Die von Phidias geschaffene Bronzestatue der Göttin Athena gehörte zu den zahlreichen Statuen, die auf der Akropolis von Athen standen und dort in der römischen Kaiserzeit abgeformt wurden.
Ihren Helm hat Athena in diesem Fall in der Hand gehalten, was es erlaubte, die Schönheit ihres Antlitzes in vollem Umfang zu würdigen. Pausanias hat die Statue im Jahr 160 n. Chr. gesehen und berichtet, dass sie „nach den Weihenden die Lemnische“ genannt worden sei.
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Die Athena Lemnia zählt zu den drei bedeutendsten Werken des Phidias. Das bekannteste ist wohl die Kolossalstatue der Athena Parthenos, die ebenso wie die Lemnia auf der Akropolis von Athen stand. Und Phidias’ 12 Meter hohe Zeus-Statue in Olympia zählte gar zu den sieben Weltwundern der Antike.
Von Phidias Meisterwerken hat sich kein einziges vollständig erhalten, wohl aber sein Ruf, über Jahrhunderte hinweg. Das haben wir den zahlreichen Nachbildungen zu verdanken und einer Handvoll überlieferter Schriften antiker Autoren. Darin finden sich Beschreibungen der Werke, zum Teil an ganz unverhoffter Stelle. Eine der wichtigsten Quellen für Phidias‘ Kunst und antike Kunstgeschichte im Allgemeinen ist zum Beispiel ein Buch über Naturgeschichte, aus der Feder von Plinius dem Älteren.
Im Kapitel über die Metalle Kupfer, Eisen und Blei schreibt Plinius über die wichtigsten Werke des Phidias:
„Phidias schuf außer dem Zeus von Olympia, dem niemand den Rang streitig macht, aus Gold und Elfenbein die Athena in Athen, die im Parthenon steht, aus Bronze aber außer der oben genannten Amazone eine Athena von so außerordentlicher Schönheit, dass sie den Beinamen „die <schöne> Gestalt“ erhielt.“
Gemeint ist die Athena Lemnia.
Doch war die Athena Lemnia tatsächlich helmlos wie hier zu sehen? Ein großer Teil der Fachwelt sagt ja, es gibt aber auch Widerspruch. Andere Vorschläge sehen die Athena mit einer Eule in der Hand oder mit einer Opferschale, mit Helm auf dem Kopf oder ohne.
- Material & Technik
- Griechischer Marmor
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- 2. Viertel des 1. Jhs. n. Chr., nach einem Bronzeoriginal aus der Zeit um 450/440 v. Chr.
- Inventarnummer
- Hm 049