König August dem Dritten ist es zu verdanken, dass Raffaels Sixtinische Madonna nach Dresden kam.
Als unser Porträt entstand, war er gerade erst 18 Jahre alt und als Friedrich August der Zweite noch Kurprinz von Sachsen. Der französische Maler Hyacinthe Rigaud stellt ihn schon als stolzen Herrscher dar: mit einer glänzenden Rüstung und einem roten, Hermelin gefütterten Samtmantel. Seine rechte Hand ruht auf dem Kommandostab des Feldherrn. Aus dem Hintergrund tritt ein Diener heran, um ihm den Helm zu reichen.
Rigaud malt die Stoffe und Texturen so genau, dass der kalte Stahl der Rüstung und der flauschige Hermelinpelz beinah mit Händen zu greifen sind. Außerdem gelingt es ihm hervorragend, nicht nur das Aussehen, sondern auch den Charakter des Kurprinzen zu erfassen: Friedrich August steht der Welt mit breiter Brust gegenüber. Er blickt selbstbewusst in die Ferne, wirkt dabei aber nicht verbissen, sondern offen und unbekümmert. Die Züge des jungen Mannes sind noch sehr weich.
Als sein Vater August der Starke 1733 starb, wurde Friedrich August Kurfürst von Sachsen und als August der Dritte König von Polen. Das politische Tagesgeschäft überließ er allerdings gern dem Premierminister Heinrich Graf von Brühl. So konnte er sich ganz auf seine große Leidenschaft konzentrieren: die Schönen Künste. Vor allem die Gemäldegalerie baute August der Dritte durch kluge Zukäufe zu der weltberühmten Sammlung aus, die Sie heute sehen.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Datierung
- 1714
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 760