Das Format des Gemäldes ist für die Art der Darstellung außergewöhnlich groß. Vermutlich war das Bild Teil einer prachtvollen Raumausstattung. Das bereits bei Watteau vorgebildete Bühnenhafte der „fêtes galantes“ wird hier noch stärker anhand der perspektivischen Darstellung von steinerner Brüstung und Stufen im Vordergrund hervorgehoben. Der Betrachter nimmt einen leicht erhöhten Blickwinkel ein, womit sich dennoch der unterschiedliche Maßstab der Figuren nicht recht erklären lässt.
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Die Parklandschaft kommt zwar sehr natürlich daher. Gleichzeitig hat die Szenerie auch etwas äußerst Künstliches: Wirken die Figuren im Vordergrund nicht wie Schauspieler auf einer Bühne? Könnte die Hintergrundlandschaft nicht auch eine Theaterkulisse sein? Wo die Realität aufhört und wo das Spiel beginnt, ist nicht ganz klar. Gut möglich, dass wir hier kein reales Ereignis betrachten, sondern eine Bühneninszenierung.
Eine Erklärung ist vielleicht, dass die Bildgattung der fêtes galantes stark von der Commedia dell’arte beeinflusst war. Das traditionelle italienische Stehgreiftheater erfreute sich im Paris des 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit.
Die schillernde Mehrdeutigkeit ist jedenfalls charakteristisch für die Kunst der Rokoko-Epoche, die ungefähr in die Jahrzehnte zwischen 1710 und 1770 fällt.
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Datierung
- 1725 (?)
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 784