Auf diesem Gemälde finden sich viele verliebte Paare wieder. Gemeinsam sitzen oder flanieren sie in der mit lockerem Pinselstrich geschilderten Landschaft, die durch ein besonders schönes Abendlicht zum Strahlen gebracht wird. Dominiert wird die Szenerie von der Statue der Liebesgöttin Venus, die rechts am Bildrand zu sehen ist. Die Göttin entwendet ihrem Sohn Amor den Köcher mit Pfeilen – ganz offensichtlich hat er bereits genügend davon abgeschossen und damit die Menschen in Liebe zueinander entflammen lassen.
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Die Parklandschaft kommt zwar sehr natürlich daher. Gleichzeitig hat die Szenerie auch etwas äußerst Künstliches: Wirken die Figuren im Vordergrund nicht wie Schauspieler auf einer Bühne? Könnte die Hintergrundlandschaft nicht auch eine Theaterkulisse sein? Wo die Realität aufhört und wo das Spiel beginnt, ist nicht ganz klar. Gut möglich, dass wir hier kein reales Ereignis betrachten, sondern eine Bühneninszenierung.
Eine Erklärung ist vielleicht, dass die Bildgattung der fêtes galantes stark von der Commedia dell’arte beeinflusst war. Das traditionelle italienische Stehgreiftheater erfreute sich im Paris des 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit.
Die schillernde Mehrdeutigkeit ist jedenfalls charakteristisch für die Kunst der Rokoko-Epoche, die ungefähr in die Jahrzehnte zwischen 1710 und 1770 fällt.
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Datierung
- 1718/19
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 782