Dem Alten Testament nach stritten der biblische Prophet Elias und König Ahab, der dem Baal huldigte, um den richtigen Gott. Dazu errichteten sie jeweils einen Opfertisch: wessen Altar sich zuerst entzündet, dessen Gott sei der rechtmäßige. Während die Anhänger beider noch um göttliche Hilfe baten, fiel das Feuer auf Elias’ Gabe. Die Baalspriester wurden daraufhin hingemetzelt. Das Gemälde illustriert die Radikalität der Glaubenskämpfe zwischen Katholiken und den Anhängern von Luthers neuer Lehre.
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Genau wissen wir es nicht, aber es spricht einiges dafür, dass das Gemälde von Kurfürst Johann Friedrich für die Schlosskapelle in Torgau in Auftrag gegeben wurde. Und zwar in der Werkstatt von Vater und Sohn Cranach in Wittenberg, der wichtigsten Bilderschmiede der lutherischen Protestanten im 16. Jahrhundert.
Die Torgauer Schlosskapelle ist der erste lutherische Kirchenbau in Deutschland. Luther selbst mag sich ein Programmbild für diese Kapelle gewünscht haben, tatsächlich spielt die gemalte Szene auf Luther an, galt der Reformator seinen Mitstreitern doch als Elias, also als jener Prophet, der den wahren Glauben vertritt. Die Baalspriester waren aus Luthers Sicht die Katholiken, die es – zur Not – auch militärisch zu bekämpfen galt. Und das ist der entscheidende Punkt. Denn wir sehen auf dem Gemälde nicht nur, wer den „wahren“ Gott verehrt, sondern auch, wie Soldaten aus dem kleinen Tannenwäldchen anrücken, um die Götzendiener gefangen zu nehmen und weiter links an einem flachen Bach grausam zu töten.
„Auch Soldaten kommen in den Himmel“, so ein wichtiges Diktum Luthers, der damit das fünfte Gebot „Du sollst nicht töten“ außer Kraft setzte.
- Material & Technik
- Öl auf Lindenholz
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Datierung
- 1545
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 1941