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#179

Schweinemetzger mit seiner Frau in seinem Ladenlokal

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In der Mitte des Reliefs ist die fein säuberlich an einem Gestell hängende Ware eines Schweinemetzgers dargestellt: Schweinskopf, Innereien, Saueuter, Schweinsknöchelchen, eine Keule und ein Rippenstück. Am rechten Bildfeldrand sprechen Hackbeil, Waagschale und Schnellwaage für korrektes und professionelles Arbeiten in der Metzgerei. Der Meister selbst steht an seinem Hackklotz und zerteilt ein Rippenstück. In der Schüssel vor ihm werden Fleischreste entsorgt. Ihm gegenüber thront seine Frau auf einem hohen Sessel und bilanziert in einem Buch mit Wachstäfelchen die Geschäfte. Während der Mann in bequemer Arbeitskleidung, bestehend aus kurzärmeliger Tunika und Stiefeln, sein Handwerk verrichtet, trägt die Frau vornehme Gewänder und eine elegante Turbanfrisur aus geflochtenen Zöpfen, wie sie seinerzeit in Mode war. Angebracht war das Relief wohl ursprünglich an der Fassade eines kleinen Grabbaus, der entlang einer der Ausfallstraßen Roms stand. Darauf deuten die beiden seitlichen Schlitze hin, die zur Belüftung der Grabkammer dienten. Römische Grabreliefs mit Berufsdarstellungen waren seit dem 2. Jh. n. Chr. beliebte Erinnerungsmale und erzählen von ehrlicher Arbeit, sozialem Erfolg und gesellschaftlicher Teilhabe.

Material & Technik
Feinkörniger, sehr weißer Marmor mit grau-blauen Adern; Italischer Marmor
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Um 140-150 n. Chr.
Inventarnummer
Hm 418
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