Das Historienbild thematisiert die provokative Frage der Pharisäer, ob es rechtens sei, dem Kaiser in Rom Steuern zu zahlen. Christus umging die Falle geschickt, indem er sich eine Münze mit dem Bildnis des Kaisers geben ließ und antwortete: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“. Der junge Tizian konzentrierte die Geschichte auf die Polarität zwischen dem souveränen Christus und dem heimtückischen Pharisäer. Er malte sie für die Tür der berühmten Münzsammlung des Herzogs von Ferrara.
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Vielleicht haben Sie sich schon gefragt, warum der Zinsgroschen im Gegensatz zu den meisten anderen Bildern in einer Vitrine gezeigt wird. Das liegt daran, dass Tizians Gemälde äußerst empfindlich ist. Der venezianische Großmeister hat es auf Pappelholz gemalt und die Farbe löst sich sehr leicht vom Untergrund ab. Um stabil zu bleiben, braucht der Zinsgroschen deshalb eine höhere Luftfeuchtigkeit als die meisten anderen Gemälde. Dafür ist die Vitrine da: Sie verfügt über ein eigenes Befeuchtungssystem.
In der rechten unteren Ecke des Gemäldes sehen Sie einen schmalen weißen Streifen. So sah das Hemd des Pharisäers ursprünglich aus: es war natürlich weiß. In der Ecke hat man ausprobiert, was passieren würde, wenn man das Bild reinigt. Aber der Versuch wurde sehr schnell abgebrochen. Das Bild ist so fragil, dass bei auch bei der vorsichtigsten Reinigung einfach zu viel der originalen Oberfläche verlorengehen würde.
- Material & Technik
- Öl auf Pappelholz
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Ort & Datierung
- Um 1516
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 169