Caracalla war zwar nur für gut sechs Jahre römischer Kaiser (211–217 n. Chr.), hat jedoch während seiner Regierungszeit die Herstellung einer erstaunlich großen Zahl an rundplastischen Porträts von sich veranlasst. Die meisten Porträts fußen auf einer sicher von ihm selbst autorisierten, lebensgroßen Porträtbüste, die den Kaiser mit finsterem Blick und zur Seite gedrehtem Kopf wiedergibt. – Der Dresdner Kopf zeichnet sich durch das für einen Kaiser ungewöhnlich kleine Format aus.
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Mit Caracalla begann eine Ära der Grausamkeit im Römischen Reich. Als 211 sein Vater Septimius Severus starb, traten Caracalla und sein jüngerer Bruder Geta gemeinsam die Nachfolge an. Doch schon wenige Monate später ermordete Caracalla seinen Bruder und ließ dessen Anhänger zu Tausenden im ganzen Reich umbringen. Von da an regierte er als Alleinherrscher.
Um sich trotzdem beim Volk beliebt zu machen, ließ er in Rom die riesigen Caracalla-Thermen erbauen, deren Ruinen man heute noch bestaunen kann. Sie boten Platz für mehr als 1.500 Badegäste und verfügten über beheizte Bäder, Geschäfte, Bibliotheken und Gärten. Und das alles bei freiem Eintritt!
Außerdem verlieh Caracalla allen freien Bewohnern des Imperium Romanum das römische Bürgerrecht, das mit vielen Privilegien verbunden war. Damit förderte er die Integration der eroberten Völker und trug zur Verbreitung der römischen Kultur bei. Er selbst wurde im heutigen Lyon geboren, sein Vater Septimius Severus stammte aus dem heutigen Libyen. Das Imperium war eine wirkliche Weltmacht!
Eigentlich hieß er Lucius Septimius Bassianus, wurde aber nach seinem Lieblingskleidungsstück, einem keltischen Kapuzenmantel, „Caracalla“ genannt. Nach nur sechsjähriger Herrschaft fiel er einem Mordanschlag zum Opfer.
- Material & Technik
- Feinkristalliner, weißer Marmor, gelb bräunlich verwittert
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- Porträt aus der Zeit um 215 n. Chr.
- Inventarnummer
- Hm 402