De Vries war der genialste Schüler Giambolognas und ein begnadeter Bronzeplastiker. Ganz im Sinne der manieristischen „figura serpentinata“ (schlangenförmig bewegte Figur) wendet sich der schlankgliedrige Faun in anmutiger Drehung um seine eigene Achse. Ursprünglich blickte er auf die Statuette einer Nymphe (1924 abgegeben), der die anzügliche Geste seiner rechten Hand galt. Als Vorbild diente vielleicht der nebenstehende antike Torso eines Satyrs, der sich im 16. Jh. noch in Italien befand.
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Faun oder Faunus: So nannten die Italer, also die Vorfahren der antiken Römer ursprünglich den Gott der Natur und des Waldes. Bei den Griechen hieß er Pan. Fauna galt wahlweise als Frau, Schwester oder Tochter des Faunus. Fauns Hauptaufgabe bestand darin, für Fruchtbarkeit zu sorgen – auf den Feldern, bei Mensch und Getier.
In den Geschichten der römischen Mythologie traten Faune dann mehr und mehr als Fabelwesen – halb Mensch, halb Tier auf. Mit Schweif, Hufen und Hörnern. Ähnlich wie die Satyrn bei den Griechen. Das Motiv der Fruchtbarkeit begleitete die Faune weiter: Fortwährend paarungsbereit stellten sie am liebsten Nymphen nach. Zahlreichen Maler, Bildhauer, Dichter und Musiker haben das Motiv aufgegriffen und festigten ihren Ruf als lüsterne Waldgottheiten.
- Material & Technik
- Bronze
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- Vor 1588
- Inventarnummer
- ZV 3205