Murillo war im 17. Jh. einer der bekanntesten Maler Spaniens. Zu diesem Ruhm trugen nicht zuletzt seine zahlreichen Madonnenbilder bei, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Murillo gelingt es hier, Maria nicht als unnahbare Gottesmutter darzustellen, sondern sie wie eine zeitgenössische spanische Frau wirken zu lassen, die ihr Kind liebevoll und fürsorglich auf dem Arm hält. Diese volkstümlich naturalistische Darstellungsweise begeisterte die damaligen Betrachter inner- und außerhalb Spaniens.
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Die Madonna mit Kind hat hier in Dresden schon bewegte Zeiten erlebt. Wenn Sie genau hinsehen, können Sie auf der Leinwand an einigen Stellen kreisförmig angeordnete Risse erkennen. Dort sind Stellen ausgebessert worden, an denen Einschusslöcher waren.
1848 brach in Deutschland die Märzrevolution aus. Die Revolutionäre strebten demokratische Reformen und ein vereinigtes Deutschland an. Damals gab es eine Vielzahl unabhängiger deutscher Fürstentümer. Im Frühling 1849 kam es auch in Dresden zu einem Aufstand. Die Revolutionäre wollten den König von Sachsen absetzen und stattdessen eine sächsische Republik gründen. Aber der Dresdner Maiaufstand wurde innerhalb weniger Tage blutig niedergeschlagen, hunderte von Menschen starben. Während der Kämpfe in der Innenstadt schlugen gleich mehrere Kugeln in Murillos Bild ein.
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Datierung
- Um 1670/80
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 705