Die Altartafel schmückte früher eine Kapelle der Lukas-Kirche in Albaro bei Genua. Genuesische Kaufleute zählten in der Handelsstadt Antwerpen im 15. und 16. Jh. zu den Kunden der großen Malerwerkstätten. Van Cleve schilderte die Begegnung der Heiligen Drei Könige mit der Heiligen Familie in außergewöhnlicher Erzählfreude. Die Pracht und Fantastik der Gewänder, der Reichtum der Farben, die Detailliertheit der Architektur und der Landschaft sind typisch für die Malerei des Antwerpener Manierismus.
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Das Gemälde schmückte ursprünglich den Altar der Kirche San Luca d’Albaro in Genua, eine dem heiligen Lukas gewidmete Kirche des Dominikaner-Ordens. Hier im Bild sehen Sie den heiligen Lukas rechts im Vordergrund. Weil Lukas einer Legende nach die Madonna zeichnete, wurde er später der Schutzpatron der Maler.
Der Ordensgründer, der heilige Dominikus links ist an dem Hund mit der brennenden Fackel zu erkennen. Der Überlieferung nach hatte Dominikus’ Mutter kurz vor seiner Geburt einen Traum, in dem ein Hund mit einer Fackel auftauchte: eine Anspielung auf die große Redekunst des Dominikus, mit der er das Licht der Erkenntnis in die Welt tragen würde – wie später seine Nachfolger, die Predigerbrüder, die Dominikaner.
Die drei Könige symbolisieren die drei damals bekannten Erdteile – der kniende Melchior Europa, Caspar mit dem exotisch spitzen Hut Asien und der dunkelhäutige Balthasar Afrika.
Als Könige werden die Stallbesucher übrigens nur in der katholischen Kirche gedeutet. Die Bibel spricht von drei Sternendeutern oder Magiern. Zu Königen umgedeutet wurden sie etwa 200 Jahre nach Jesu Geburt. Die Namen Casper, Melchior und Balthasar etablierten sich im 6. Jahrhundert. Luther verwarf die Deutung als Könige. Bei den Protestanten erhält Jesus von drei Weisen aus dem Morgenland Besuch.
- Material & Technik
- Öl auf Eichenholz
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Datierung
- Um 1517/18
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 809 A