Ovid schilderte in seinen Metamorphosen die Entführung der Proserpina durch den in wilder Liebe entbrannten Pluto. In starker Untersicht gezeigt, jagen vier Pferde mit dem Wagen durch den Himmel. Von ihm entreißt der Gott der Unterwelt in wilder und bewegter Dramatik die Tochter Jupiters ihren Gespielinnen.
Der dunkle Himmel deutet bereits die Folgen an, wenn Proserpinas Mutter Ceres der Erde die Fruchtbarkeit entzieht. Die auf Kupfer gemalte Darstellung zählt zu den bekanntesten Werken des Künstlers.
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Die Geschichte vom Raub der Proserpina wird vom römischen Dichter Ovid so erzählt:
Proserpinas Mutter war die Fruchtbarkeitsgöttin Ceres, ihr Vater Jupiter, Plutos Bruder. Es war also genaugenommen der Onkel, der der jungen Frau Freiheit und körperliche Unversehrtheit nahm. Nach Ovids Darstellung konnte Pluto zum Tatzeitpunkt allerdings nur bedingt zurechnungsfähig gelten. Da ihn ein Pfeil Amors getroffen hatte, konnte der Totengott quasi nicht anders als Proserpina in den Hades zu entführen und zu seiner Frau zu machen.
Ceres sucht danach verzweifelt den Erdenkreis nach der Tochter ab. Als der Fruchtbarkeitsgöttin zu Gehör kommt, dass Proserpina im sonnenlosen Hades ihr Dasein fristen muss, wird sie so traurig und wütend, dass sie den Pflanzen befiehlt, ihr Wachstum einzustellen. Sie lässt in einer hemmungslosen Vernichtungsorgie alles verdorren, verdirbt Samen, tötet das Vieh und die Bauern gleich mit. Weil das Geschehen außer Kontrolle zu geraten droht, vermitteln nun die Götter. Wenn Prosperpina im Hades noch nichts gegessen hat, darf sie zurück. Denn wer einmal von der Speise der Toten kostet, ist auf immer an sie gebunden. Leider, leider hatte Proserpina da aber schon einige Granatapfelkerne im Hades genascht. Es kommt zum Kompromiss: Einige Monate, im Frühling und Sommer, darf Proserpina auf Erden verbringen, die restlichen Monate, Herbst und Winter, hat sie bei ihrem Gemahl Pluto im Hades zu bleiben. Dieser Rhythmus dieser Fernbeziehung prägt unsere Jahreszeiten auf Erden.
- Material & Technik
- Öl auf Kupfer
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Datierung
- Um 1595
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 1971