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#192

Büste des Ares, Typus Ares Borghese

Alkamenes (5. Jh. v. Chr.) | Entwurf

01:47

Leicht versonnen und nachdenklich blickt der sonst so blutrünstige Kriegsgott Ares zu seiner Rechten. Auf dem Kopf trägt er einen reliefverzierten, ehemals von einer Sphinx bekrönten Helm, über der breiten Brust hängt das Schwertband. Erhalten ist von der Skulptur nur noch der Oberkörper, der zu einer Büste umgearbeitet worden ist. Ein winziges Detail, nämlich der Rest eines Daumens in seinem Nacken, verrät, dass ihm einst seine Geliebte, die schöne Liebesgöttin Aphrodite, zur Seite stand und den Arm um ihn gelegt hatte. Die Zusammenstellung der beiden Götterstatuen als Paar, deren Vorbilder auf unabhängig voneinander entstandene Statuentypen klassischer Zeit zurückgehen, ist eine Erfindung der Römer. Sie war in der Kaiserzeit sehr beliebt und konnte statt der göttlichen Antlitze von Mars und Venus auch mit Porträtköpfen gut situierter Römer und Römerinnen versehen werden. Anhand des prominentesten Liebespaars des Olymp, der liebreizenden Aphrodite/ Venus und des mannhaften Ares/Mars, konnten nachahmenswerte weibliche und männliche Eigenschaften ins rechte Bild gesetzt werden.

Material & Technik
Hellweißer, feinkristalliner Marmor mit Glimmer; Oberfläche durchweg leicht korrodiert
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
130/50 n. Chr., nach einer verlorenen Bronzestatue aus der Zeit um 420 v. Chr. Das Statuenoberteil ist um 1725 als Geschenk Friedrich Wilhelms I., des sog. Soldatenkönigs, in den Besitz Augusts des Starken gelangt; schon zuvor, im Jahr 1701, hat es Lorenz Beger in seinem "Thesaurus Brandenburgicus" (Bd. III) in Form eines Kupferstichs vorgelegt.
Inventarnummer
Hm 091
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