Auf den flachen Schalen sind Szenen aus der Palaistra dargestellt. Wir sehen nackte, mit Öl eingeriebene Sportler. Die Palaistra, die Ringschule, können Sie sich als einen quadratischen Sportplatz mit etwa 90 Metern Seitenlänge vorstellen; zur Palaistra gehörten verschiedene Übungs- und Aufenthaltsräume. Zusammen mit der Laufbahn, dem Dromos, bildete sie das Gymnasion und war nicht nur sportliche und militärische Ausbildungsstätte, sondern auch ein Ort humanistischer Bildung und Erziehung.
Sport war in allen griechischen Stadtstaaten von einer erstaunlichen gesellschaftlichen Bedeutung. Neben den berühmtesten, den Olympischen Spielen, gab es noch andere größere und kleinere Veranstaltungen, die immer mit Festivitäten und Opferkulten verbunden waren. Am Rande wurden Politik und Geschäft verhandelt. Literarische Werke wurden vorgetragen, Künstler stellten ihre Werke aus, Staatsverträge wurden auf Stein zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Am letzten Tag gab es ein großes Siegerbankett und natürlich wurde zum Anlass auch gerne getrunken, zum Beispiel Wein aus flachen Schalen wie diesen.
Wenn Sie sich nun als nächstes der Schale mit den größeren orangenen Fehlstellen zuwenden, können Sie auf ihrer Außenseite vier Sportler in Zweiergruppen finden. Die beiden links haben ein Gerät in der Hand, das wie ein kleiner Boomerang aussieht. Das ist eine sogenannte Strigilis, sie wurde nach dem Sport benutzt, um die Kruste aus Öl, Sand und Schweiß von der Haut zu schaben, bevor man sich wusch.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Ton, rotfigurig
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- Attisch, 430-420 v. Chr.
- Inventarnummer
- Dr. 356