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#542

Bildnis eines Mannes

Cranach der Jüngere, Lucas (1515-1586) alternativ zugeschrieben an | Maler
Cranach der Ältere, Lucas (1472-1553) alternativ zugeschrieben an | Maler

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Das 1917 für die Gemäldegalerie erworbene Porträt zeugt von der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die Gemälde abgehängt und die Galerie für Besucher*innen geschlossen worden. Im Laufe der folgenden Kriegsjahre wurden die Bestände der Museen in mehr als vierzig Depots in und außerhalb von Dresden verbracht: in Museumskeller, Schlösser, Eisenbahntunnel und Bergwerke. Kurz vor und nach Kriegsende kam es an verschiedenen Auslagerungsorten zu Plünderungen durch die Bevölkerung, befreite Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene sowie Angehörige der Roten Armee.

Seit den 1950er Jahren tauchen Dresdner Kriegsverluste im internationalen Kunsthandel auf. Eines der ersten Gemälde, das über diesen – häufig sehr langwierigen – Weg nach Dresden zurückkehrte, war das Herrenbildnis von Lucas Cranach dem Jüngeren. Wahrscheinlich wurde es im Auslagerungsort Pockau-Lengefeld im Erzgebirge gestohlen. Es gelangte über Prag nach London, wo es am 7. März 1958 im Auktionshaus Christie’s versteigert werden sollte. Nach Einspruch der DDR-Regierung konnte in der anschließenden gerichtlichen Auseinandersetzung in London bewiesen werden, dass die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden rechtmäßige Eigentümer sind.

Material & Technik
Öl auf Buchenholz
Museum
Gemäldegalerie Alte Meister
Datierung
1544
Inventarnummer
Gal.-Nr. 1917 A
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