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Gemeinsam mit seinem Pendant, dem "Aufzug im Zwinger 1722", wurde das Gemälde von Johann Alexander Thiele bereits kurz nach Fertigstellung direkt vom Künstler für die Königliche Galerie in Dresden erworben. Schauen Sie sich bitte einmal genau die rechte untere Bildecke an! Dort sehen Sie die vierstellige Zahl „1696“ in vergilbter weißer Farbe. Solche Inventarnummern können Sie auf einer Vielzahl von Bildern hier in der Galerie entdecken. Sie verweisen auf die Dresdner Gemäldeinventare des 18. Jahrhunderts, hier konkret auf das „Inventar 1722-28“. Das Aufbringen von Inventarnummern auf der Bildvorderseite war eine in fürstlichen Sammlungen dieser Zeit übliche Praxis.

Ab den 1860er Jahren dienten Thieles Zwingeransichten als Ausstattung des Residenzschlosses. Als nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie in Sachsen das Vermögen zwischen dem Königshaus und dem Freistaat Sachsen aufgeteilt wurde, verblieben die Zwingeransichten in wettinischem Besitz. Schon 1945 kehrten die Gemälde in den Galeriebestand zurück, denn unter sowjetischer Besatzung waren die wettinischen Kunstwerke beschlagnahmt und den Museen übergeben worden. 1999 wurden beide Bilder an das Haus Wettin restituiert. Dank großzügiger Unterstützung durch die Kulturstiftung der Länder, die Bundesrepublik Deutschland und den Freistaat Sachsen erwarben die Staatlichen Kunststammlungen Dresden sie noch in demselben Jahr.