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Messingschmuck eines Möbels

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Neben der Rezeption der griechischen und römischen Antike finden sich in der klassizistischen Gestaltung um 1800 auch Gestaltungsformen, die aus weiteren antiken Reichen stammen: etwa aus Ägypten. Man kannte klassische ägyptische Gestaltungsmerkmale durch Zitate in der römischen Kunst. Geradezu befeuert wurde es aber durch den sogenannten Ägypten-Feldzug Napoleons von 1798 bis 1801. Der französischen Armee war auch eine Expedition von Wissenschaftlern und Künstlern angeschlossen, deren Arbeit in Europa mit großer Wissbegierde verfolgt wurde. Die sogenannte „Ägyptomanie“ fand aber besonders im französischen Empire seinen Niederschlag. Das Empire gilt als Spielart des Klassizismus, ganz im Zeichen des Stils des Kaiserreichs unter Napoleon. Bestimmend waren klare, geradlinige Formen und der Einsatz von gemaserten Tropenholzfurnieren – insbesondere aus Mahagoni: eines von vielen in Europa beliebten Materialien aus den Tropen, das im Zuge des kolonialen Handels vermehrt nach Europa importiert wurde. Dekorative Akzente wurden durch sehr detailreiche Beschläge aus vergoldeter Bronze gesetzt. Auch die hier ausgestellten Messingbeschläge wurden ganz nach dem damaligen Geschmack gefertigt.

Sie gehören jedoch nicht an ein französisches Möbel, sondern schmückten einen Sekretär, der die Signatur des Klagenfurter Tischlers Elias Weinspach aus dem Jahr 1811 trägt. Er zeigt, dass der Empirestil von Frankreich schließlich auf ganz Europa ausstrahlte.

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