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Die Portlandvase und Black Basalt

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Die originale Portland- oder Barberinivase gehörte im 18. Jahrhundert zu den berühmtesten und meist bewunderten Gefäßen der frühen römischen Kaiserzeit. Die originale Glasamphore besteht aus einem dunkelblauen Körper mit weißem Überfang, aus dem das Relief in aufwendiger Technik geschnitten und geschliffen wurde.

Der ebenso innovative wie geschäftstüchtige Töpfer Josiah Wedgwood arbeite ab 1786 an einer genauen Kopie der Vase. Hierfür entwickelte er ein neues keramisches Material: die sogenannte Jasperware, vielfältig einfärbbares Steinzeug – in diesem Fall blau. Von nun an konnte die Portland-Vase dank der neuen keramischen Rezeptur in großer Anzahl, quasi industriell reproduziert werden. Im Besonderen der Enkel Josiah Wedgwoods nahm um 1839 die Produktion dieser Vasen in verschiedenen Größen intensiv auf.

Eine andere Form der antiken Imitation mittels Materialreferenzen zeigen die hier ausgestellten Medaillons mit Bildnissen römischer Kaiser aus sogenanntem Black Basalt.

Sie erinnern stark an antike Kameen – in Edelsteine geschnittene erhabene Reliefs. Mit der Erfindung der Black Basalt genannten Steingutmasse hatte Josiah Wedgwood ein weiteres Material mit neuer, sehr individueller Ästhetik entwickelt, dass ihm äußerst feine und präzise Ausformungen ermöglichte. Die Reliefs konnten sich sogar mit der Feinheit der antiken Steinschnitte messen.

Die Wedgwood-Manufaktur wirkte durch die neuen Steingutmassen und im klassizistischen Stil gehaltene Gestaltungsentwürfe prägend und war sehr begehrt – auch weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus. Auch im deutschsprachigen Raum sammelte man begeistert Wedgwood-Keramiken.

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