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Das „Sprechende Objekt“ dieses Raumes ist ein Schreibschrank, er weist auf die frühere Bestimmung dieses Raumes hin. Sowohl aus der historischen Inventar-Liste als auch dem Grundriss von 1791 ist zu entnehmen, dass für das Schreibzimmer ein ganz bestimmtes Möbel bereitstand. „Eine Schreibe Commode“, wie es im Grundriss heißt. Im Inventar von 1793 sind für das ganze Appartement sogar drei große Schreibtische verzeichnet. Sicher erhalten hat sich leider keines dieser Schreibmöbel.
Der hier ausgestellte Schreibschrank steht stellvertretend für das Möbel, und zeigt eindrucksvoll die hohe Meisterschaft des sächsischen Tischlerhandwerks um 1800. Die kubisch-kantige Gesamtform, sowie die schlichte Form des Möbels und das edle, über die ganze Fläche wirkende Furnier sind typische Stilmerkmale der Zeit.
Laut Angaben des historischen Grundrisses gab es in dem ehemaligen Schreibzimmer „Eine Malerey mit Arabesken“. Da die Wände in den vergangenen 230 Jahren mehrfach neugestaltet wurden, haben sich von der ursprünglichen Ausmalung leider nur noch wenige Reste erhalten. Ein Beispiel für den Einsatz der Arabeske durch die Gestalter des Früh-Klassizismus finden Sie an der sorgfältig rekonstruierten Musterachse an der Wand rechts neben dem Eingang.