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Das Rollschreibpult – ursprünglich eine aus Frankreich kommende Neuerung des Formenrepertoires von Schreibmöbeln, war verbunden mit größerem Komfort für die Nutzer*innen. Oft waren Rolldeckel und Schreibplatte durch eine Mechanik verbunden, die bewirkte, dass mit der Öffnung des Deckels die Platte nach vorn gedrückt wurde. So hatten die Nutzer*innen eine große stabile Schreibfläche, die man – anders als zum Beispiel beim Klappensekretär – zum Verschließen nicht leerräumen musste. Das hier ausgestellte Modell stammt aus einer sächsischen Werkstatt, wo in den 1770er Jahren Einlegearbeiten aus verschiedenen Holzfurnieren – sogenannte Marketerien – noch einmal eine Blüte erlebten. Auch die danebenstehende Kommode zeigt dies sehr schön: Sie wurde mit edlem Nussbaumholz furniert, die Einlagen bestehen aus Ahorn. Durch die ursprüngliche Farbgebung der Dekorelemente bekam die Marketerie eine stark illusionistische, fast dreidimensionale Wirkung.