Die große Silberterrine ist ein ebenso künstlerisch herausragendes wie in der Überlieferung rares Werk der Dresdner Goldschmiede-Kunst um 1800. Die von den Brüdern Carl Christian und Friedrich Christian Schrödel gefertigte Terrine ist in Form und Zierwerk Klassizismus in Reinstform. Der vertikal ausgerichtete, halbkugelartige Korpus mit den weit nach oben überlängten Henkeln folgt Gestaltungsprinzipien, die ohne die Kenntnisse antiker Gefäßformen nicht denkbar wären.
Insgesamt acht Medaillons mit mythologischen Inhalten, die jedoch kein zusammenhängendes Bildprogramm ergeben, zieren das breite Dekorband. Diese blau weißen Plaketten aus Biskuitporzellan erinnern an die zu dieser Zeit sehr gefragten Wedgwood-Keramiken. Sie wechseln sich mit einem sehr markanten Ornament ab, welches sich aus fächerartig angeordneten Akanthusblättern aufbaut. Auf dem Deckelplateau thront geheimnisvoll eine ägyptische Sphinx.